Der TV Oyten gewinnt gegen Altencelle und macht den Klassenerhalt quasi perfekt


Nach dem Abpfiff gab es stehende Ovationen für
die Regionalliga-Handballerinnen des TV Oyten. Und das auch völlig zu
Recht. Die Mannschaft von Trainer Thomas Cordes legte am Sonntag eine
ganz starke Vorstellung hin und fuhr zwei nicht einkalkulierte Punkte
ein: Die „Vampires“ besiegten in der Pestalozzihalle den
Meisterschaftskandidaten SV Altencelle mit 32:27 (16:13).


Applaus für die Gastgeberinnen gab es auch von
Martin Kahle. „Gute Abwehr, verdienter Sieg“, zeigte sich der Coach des
SVA als fairer Verlierer. Der erste Vergleich in Celle war mit 41:25 an
den SVA gegangen. Kahle hatte mit der siebten Feldspielerin begonnen –
und dabei die Rechnung ohne Oytens Jasmin Johannesmann und Larissa
Gärdes gemacht. Kreisläuferin Johannesmann traf in der Anfangsphase
zweimal nach schnellen Anwürfen ins leere Tor der Gäste. Das gleiche
Kunststück gelang Gärdes. Oytens Torhüterin erzielte aus dem eigenen
Sechsmeterraum das 3:1 (5.) und 7:4 (14.). Beim Zwischenstand von 11:5
(18.) zugunsten des TVO nahm Kahle seine zweite Auszeit und erklärte den
Versuch für beendet.


In der Folge schmolz der Vorsprung der
Heimsieben. Kristin Skorek brachte die Gäste per Siebenmeter auf 14:13
heran. 55 Sekunden waren zu diesem Zeitpunkt in Halbzeit eins noch zu
spielen. Die gehörten der Cordes-Sieben: Isabel Schengalz und Maja Hidde
trafen zum 16:13-Halbzeitstand. „Es war extrem wichtig, dass wir einen
Vorsprung mit in die Pause nehmen“, ordnete Thomas Cordes die
Drei-Tore-Führung beim Seitenwechsel ein.


Seine Crew hatte nach der Pausenbesprechung
wieder alles im Griff. Anna-Lena Meyer traf per Doppelpack zum 18:13
(33.). Beim 23:18 (42.) durch Johannesmann lag die Überraschung
endgültig in der Luft. Die Gäste kamen noch zweimal – beim 27:24 (50.)
und 28:25 (53.) – auf drei Tore heran. Dann machten Sarah Kennerth und
Hidde den Sack zu – 30:25 (55.). Da sich Marie Majewski am Morgen krank
abgemeldet hatte und Matida Woldemade angeschlagen auf der Bank saß,
standen die beiden verbliebenen Linkshänderinnen 60 Minuten auf der
Platte. Beide machten ihre Sache gut. Maja Hidde unterliefen zu Beginn
zwei technische Fehler, dann steigerte sich die A-Jugendliche, übernahm
Verantwortung und erzielte vier blitzsaubere Tore. Kennerth brachte es
auf fünf Treffer. Übertroffen wurde das Duo von Meyer (9) und
Johannesmann (8/2). Isabel Schengalz verdiente sich ein Lob von Thomas
Cordes für ihre „gute Spielsteuerung“.


„Wir haben in der zweiten Halbzeit wieder
besser gegen die zweite Welle verteidigt“, sagte Thomas Cordes. Im Spiel
Sieben-gegen-sechs habe sein Team gut verschoben, resümierte er. Beim
SV Altencelle ging die größte Gefahr von der achtfachen Torschützin
Fabienne Bahls aus. Ganz ausschalten ließe sich eine Spielerin mit solch
einer individuellen Klasse nicht, meinte Cordes. „Wir wackeln ein paar
Mal in Unterzahl, unter dem Strich war es aber eine konstant gute
Leistung und ein verdienter Sieg.“


Mit dem sechsten Saisonerfolg haben sich die
„Vampires“ in der Tabelle um einen Platz verbessert und sind nun
Siebter. Der Klassenerhalt ist im Grunde perfekt. Altencelle hat dagegen
wichtige Punkte im Kampf um einen der ersten beiden Plätze liegen
gelassen. Für Oyten geht es am 23. März mit dem Heimspiel gegen die HSG
Hunte-Aue Löwen weiter. „Wir bleiben fokussiert. Wir haben noch drei
Spiele, in denen wir was holen können“, blickte Thomas Cordes voraus.




Quelle: Achimer Kurier – Autor: Jürgen Prütt