Die Regionalliga-Handballerinnen des TV Oyten verlieren ihr Heimspiel gegen den VfL Stade und Sarah Seidel


Diese Niederlage ist für den TV Oyten
verschmerzbar. Am Sonntag verloren die Handballerinnen in der
Regionalliga zu Hause gegen den Spitzenreiter VfL Stade mit 27:35
(13:18). Die „Vampires“ hätten gerne gegen den hohen Favoriten
überrascht. Etwas Zählbares hatte Trainer Thomas Cordes jedoch nicht
eingeplant. Wesentlich schlimmere Auswirkungen als der Verlust der
beiden Punkte könnte für Oyten jedoch eine Szene haben, die sich in der
ersten Spielminute ereignete. Im Mittelpunkt stand dabei
TVO-Spielgestalterin Sarah Seidel.


Die Spielerinnen beider Mannschaften hatten
sich – wie es im Handball Usus ist – beim ersten Angriff gerade erst
abgeklatscht. Kurz darauf trugen die Gastgeberinnen erstmals mit Druck
den Ball durch die eigenen Reihen. Sarah Seidel setzte zu einer
Stoßbewegung an. Dabei vertrat sie sich aber das Knie. Sie schrie kurz
auf, blieb auf dem Boden liegen und wurde kurz behandelt. Schnell war
klar: Die Partie war für Sarah Seidel beendet, bevor sie überhaupt
begonnen hatte. „Mit einer Erstdiagnostik ist das ja immer so eine
Sache. Aber das sah definitiv nicht gut aus“, sagte Cordes. Seidel
könnte sich zum wiederholten Male eine schwere Knieverletzung zugezogen
haben. „Das wäre natürlich eine Katastrophe“, meinte Cordes.


TVO-Angriff mit guten Aktionen

Für Sarah Seidel führte in der ersten Halbzeit
zunächst Sinah Rathmann Regie. Später übernahm Isabel Schengalz diese
Rolle. Mit Rathmann auf der Rückraummitte bot der TV Oyten dem
Tabellenführer in der ersten Halbzeit Paroli. Nachdem Jasmin
Johannesmann die ersten drei Treffer der Gastgeberinnen erzielt hatte,
stellte Sinah Rathmann auf 4:2 (3.) für Oyten. Stade lag wenig später
zwar mit 7:6 vorne, die „Vampires“ antworteten jedoch mit zwei Toren und
führten nach 14 Minuten mit 8:7. Nach einer Viertelstunde stand es 9:9.
Die Cordes-Crew hätte zu diesem Zeitpunkt jedoch auch vorne liegen
können: Allein vier Würfe landeten am Pfosten des Stader Tores.


Nach dem 9:9 sollte die Partie den
Gastgeberinnen aber zunehmend entgleiten. Kleinere Fehler schlichen sich
in der Offensive ein. „Und ein Spitzenteam wie Stade weiß so etwas dann
zu bestrafen“, bedauerte Thomas Cordes, dass seine Mannschaft in der
20. Minute mit 9:13 im Hintertreffen lag. Fehler leisteten sich aber
auch die Gäste: Kurz vor dem Pausenpfiff vergaben die Staderinnen um die
ehemalige Bundesligaspielerin Lisa Prior zwei Tempogegenstöße. So blieb
Oyten zur Pause noch einigermaßen in Schlagdistanz – 13:18. „Wir haben
trotz Sarahs Verletzung gut in die Partie gefunden. Die freien Dinger,
die wir dann aber verwerfen, haben schon wehgetan. Zudem haben wir die
zweite Welle oft nicht gut verteidigt. Da bekommen wir nach zwei Pässen
zu schnell die Gegentore. Es war eigentlich unnötig, dass wir mit fünf
Toren zurücklagen“, fasste Cordes den ersten Durchgang zusammen.


Acht Minuten nach dem Seitenwechsel war der
Kontakt aber endgültig verloren. Stade führte mit 23:15. Fortan ging es
für den TVO vor allem darum, die sich andeutende Niederlage in Grenzen
zu halten. Um dies zu realisieren, versuchte Cordes einiges: Isabel
Schengalz deckte Prior in der Schlussviertelstunde kurz, zudem ließ der
Trainer konsequent mit einer siebten Feldspielerin angreifen. Es sollte
dem TVO aber nicht mehr gelingen, näher an den Gegner heranzukommen. Wie
in der 38. Spielminute betrug der Abstand auch beim Schlusspfiff acht
Treffer. „Ich will nicht sagen, dass für uns heute etwas drin war. Aber
so schlecht, wie es das Ergebnis vermuten lässt, war es unsererseits
nicht“, sagte Cordes.




Quelle: Achimer Kurier – Autor: Florian Cordes