TV Oyten steigert sich nach schwacher erster Halbzeit und gewinnt glücklich bei der HSG Delmenhorst


Als Marc Winter das Spiel noch einmal Revue
passieren ließ, musste er plötzlich schmunzeln. „Wir haben ja
tatsächlich nur einmal geführt“, stellte der Trainer des TV Oyten etwas
ungläubig fest. Das reichte am Sonnabend zum Auswärtssieg, weil der
erstmalige Führungstreffer 27 Sekunden vor Schluss fiel. Mit 27:26
(11:17) gewannen die Oytener bei der HSG Delmenhorst und fuhren damit
den vierten Erfolg am Stück in der Handball-Oberliga ein. „Der Sieg war
etwas glücklich“, gab Winter zu.


Vor 130 Zuschauern in der Delmenhorster
Stadionhalle hatten die Oytener zunächst überhaupt nicht ins Spiel
gefunden. Als die Gäste mit 1:6 hinten lagen, nahmen Winter und sein
Trainerkollege Lars Müller-Dormann die erste Auszeit (10.). Danach lief
es kurzzeitig etwas besser. Oyten verkürzte auf 4:6 (12.), geriet bis
zur Pause aber wieder mit 11:17 in Rückstand. „Wir haben uns das Leben
selbst schwer gemacht. In der ersten Halbzeit haben wir 14
hundertprozentige Chancen ausgelassen“, sagte Winter. In der Kabine
seien aber alle ruhig geblieben. „Wir haben lediglich darauf
hingewiesen, dass wir unsere freien Würfe besser nutzen müssen“,
berichtete der Coach.


Direkt nach dem Seitenwechsel kam Oyten auf
14:17 heran (34.), doch die Delmenhorster hielten dagegen und zogen
zunächst wieder auf 22:16 davon (43.). In der Schlussphase traten die
Gäste dann cleverer und selbstbewusster auf als ihr Gegner. Bei Oyten
stand ab der 42. Minute Henning Grobler anstelle von Jonas Lüdersen
zwischen den Pfosten. „Der Torwartwechsel hat sich bezahlt gemacht“,
fand Winter. Vor allem aber glänzte der neunfache Torschütze Marc Lange,
als es darauf ankam. Die letzten vier Treffer der Partie gingen
allesamt auf sein Konto. In der 60. Minute brach Lange in der Mitte
durch und warf das 27:26-Siegtor.


Bejubelt wurde der Treffer auch von Jakob
Naumann, Oytens verletztem Haupttorschützen. Der Verdacht auf einen
Außenband- und Meniskusriss im Knie hat sich bei ihm nicht bestätigt.
„Es ist nur gedehnt und gezerrt“, sagte Naumann. Laut Coach Winter fällt
er damit für etwa drei Wochen aus.




Quelle: Achimer Kurier  –  Autor: