TV Oyten gleicht durch einen Sieg gegen Hatten-Sandkrug sein Punktekonto aus


Vor zwei Monaten hat die Handball-Saison
2024/2025 begonnen. Damals waren die Selbstzweifel im Lager des TV Oyten
groß – wenn nicht gar riesig. Aufgrund vieler Verletzungen schauten die
beiden Trainer Marc Winter und Lars Müller-Dormann auf eine schlechte
Vorbereitung zurück. Die beiden Coaches wiesen zum Oberliga-Start darauf
hin, dass es für das Team nur um den Klassenerhalt gehen könne. Jetzt –
zwei Monate später – hat sich die Gefühlslage beim TVO ins Positive
gekehrt. Der TV Oyten siegte am Sonntag zu Hause gegen die TSG
Hatten-Sandkrug mit 33:28 (19:16). Das Punktekonto ist nun ausgeglichen.
Mit 7:7 Zählern stehen die „Vampires“ dort, wo die beiden Trainer ihr
Team vor wenigen Wochen nicht erwartet hätten: im gesicherten
Mittelfeld. Deshalb machte sich in der Pestalozzihalle auch Entspannung
breit.


„Hätte uns jemand nach der Vorbereitung
gesagt, dass wir nach sieben Spielen mit 7:7 Punkten dastehen, hätten
wir das sofort unterschrieben“, sagte Lars Müller-Dormann nach dem
insgesamt verdienten Erfolg gegen den Klub aus dem Landkreis Oldenburg.
Auf dem Weg zum Erfolg mussten die Gastgeber einige Hindernisse
bewältigen. Denn die TSG präsentierte sich in der Pestalozzihalle als
widerspenstiger Gegner, der sich lange Zeit nicht abschütteln lassen
wollte. Nach den ersten Minuten hatte Marc Winter sogar schlimmste
Befürchtungen: „Nach den ersten Minuten dachte ich, dass wir heute keine
Chance auf einen Sieg haben.“ Weil die Oytener vorne Fehler machten und
sich in der Deckung zunächst nicht auf das zähe Angriffsspiel der Gäste
einstellen konnten, lagen sie in der neunten Minute mit 6:9 im
Hintertreffen.


Die Gastgeber bewahrten jedoch die Ruhe. Weil
sie sich in allen Bereichen steigerten, gelang dem TV Oyten in der 17.
Minute der Ausgleich. Timo Blau, der am Sonntag einer der besten im
blauen Trikot war, traf zum 11:11. Wenig später hatten die „Vampires“
einen Schreckmoment zu überstehen. Jakob Naumann ging mit vollem Tempo
auf die TSG-Abwehr zu, verfehlte einen Treffer und überstreckte sich
zudem das Knie. Oytens Haupttorschütze musste daraufhin erst einmal vom
Feld. Im Laufe der zweiten Halbzeit kam er mit einem bandagierten Knie
zurück. Schlimmer verletzt hatte er sich scheinbar nicht. „In dem
Moment, als Jakob raus musste, machst du dir zunächst keine großen
Gedanken, ob es etwas Schlimmeres ist“, sagte Müller-Dormann.
„Allerdings muss er in dieser Situation auch gar nicht so in die Abwehr
reingehen.“


Marc Winter ergänzte, „dass wir die
Auswechslung von Jakob gut kompensiert haben.“ Und in der Tat: Der TVO
drehte ohne den Rückraumspieler das Momentum auf seine Seite und führte
in der 26. Minute mit drei Toren. Rechtsaußen Malte Emigholz, der zuvor
einige unglückliche Aktionen hatte, stellte mit seinem einzigen Treffer
des Spiels auf 17:14. Mit einer Drei-Tore-Führung für den TV Oyten
wurden wenig später auch die Seiten gewechselt – 19:16.


Die Anfangsphase der zweiten Halbzeit
erinnerte dann ganz stark an die ersten Minuten des ersten Durchgangs.
Erneut war die TSG Hatten-Sandkrug am Drücker. Sie kam zum
20:20-Ausgleich (36.) und war danach lange Zeit auf Augenhöhe mit den
Gastgebern. Die Oytener erspielten sich im weiteren Verlauf aber wieder
einen knappen Vorsprung. Dieser betrug acht Minuten vor dem Schlusspfiff
nur einen Treffer – 28:27. Marc Lange stellte dann mit zwei Treffern in
Folge auf 30:27 für den TVO. Timo Blau erhöhte kurz darauf auf 31:27.
Hatten verkürzte anschließend noch einmal auf 28:31, doch Mattis Brüns
und erneut Blau stellten das Endresultat her. „Entscheidend war, dass
wir im Laufe des Spiels in der Abwehr immer besser reingekommen sind“,
nannte Müller-Dormann einen Grund, warum im TVO-Lager die schlimmen
Befürchtungen zu Saisonbeginn nun einer gewissen Entspannung gewichen
sind.




Quelle: Achimer Kurier  –  Autor: