Welche Teams sich Hoffnungen auf ein Regionalliga-Ticket für die kommende Saison machen dürfen


Die Osterferien sind für die allermeisten
Handballer die Zeit, in der noch einmal pausiert und durchgeschnauft
werden kann. Nach der Unterbrechung beginnt jedoch die Schlussphase der
Saison. In diesem Jahr gibt es im Hoheitsgebiet des Handball-Verbandes
Niedersachsen-Bremen (HVNB) eine Besonderheit – und zwar die
Strukturreform der Ligen im Seniorenbereich. Zum Beispiel ist in den
Oberligen der Männer das Rennen um die Tickets für die neue vierte Liga –
die künftige Regionalliga – in vollem Gange. Das sind die aktuellen
Konstellationen in den verschiedenen Ligen.




Die Situation in den Oberligen Nordsee und Niedersachsen:
Mittendrin
in diesem Rennen ist der TV Oyten. Das Team des Trainer-Duos Marc
Winter/Lars Müller-Dormann hat in der Oberliga Nordsee noch sechs Spiele
im Terminkalender stehen. Nur noch einmal – am 14. April gegen den SV
Beckdorf – treten sie in der heimischen Pestalozzihalle an. Unter den
fünf Auswärtsspielen ist auch das Derby gegen TuS Rotenburg (27. April).
In dieser Partie könnte sich entscheiden, ob die Oytener direkt in die
Regionalliga einziehen können – oder sie den Umweg über die Relegation
gehen müssten.


Vor dem Start der aktuellen Saison hatte Marc
Winter die Qualifikation zur Regionalliga als Ziel ausgerufen.
Mittlerweile haben die Oytener ihre Zielsetzung ein wenig korrigiert.
Wenn Platz sechs am Ende nicht herausspringen würde, wäre dies auch kein
Beinbruch, sagte Winter vor einiger Zeit. Gelingt die Qualifikation
aber doch, wolle man die Herausforderung in der neuen vierten Liga gerne
angehen.


Laut der Durchführungsbestimmungen des HVNB
qualifizieren sich die ersten Sechs der Oberligen Nordsee und
Niedersachsen direkt für die Regionalliga, die aus 14 Mannschaften
bestehen soll. Wobei die beiden Meister sich das Aufstiegsrecht zur 3.
Liga sichern. Der Titelkampf scheint in der Nordsee-Staffel entschieden.
Der ATSV Habenhausen hat sechs Spieltage vor Saisonende ein Polster von
vier Punkten auf den ärgsten Verfolger TV Cloppenburg. Der TVC wird –
genauso wie die HSG Varel und der TvdH Oldenburg – unter den Top sechs
einlaufen.


Hinter dem Quartett ist der SV Beckdorf
aktuell Fünfter und hat auf den siebtplatzierten TV Oyten (20:20 Punkte)
einen Vorsprung von fünf Zählern. Zwischen den beiden Teams liegt der
TuS Rotenburg mit einer Bilanz von 23:17 Punkten. Das Rennen um Rang
sechs ist also noch offen. Der TV Oyten und der TuS Haren auf Rang acht
könnten nach aktuellem Stand über die Relegation noch in die
Regionalliga rutschen. Auf Platz neun haben die Oytener seit dem
vergangenen Wochenende ein Vier-Punkte-Polster, da sie den momentan
Neunten – den TV Schiffdorf – in allerletzter Sekunde mit 33:32 besiegt
haben.


In der Schwester-Staffel liegen ebenfalls noch
einige Teams gut im Rennen. Auch der Titelkampf ist spannend: Derzeit
führt der TV Bissendorf-Holte (31:5) die Tabelle der Oberliga
Niedersachsen vor Hannover-Burgwedel (29:7) und dem MTV Vorsfelde (29:9)
an. Dahinter dürfen sich der Northeimer HC (26:10) und die von Tobias
Naumann trainierte HSG Nienburg (22:16) große Hoffnungen auf einen
direkten Platz in der Regionalliga machen. Das Rennen um Platz sechs und
die beiden Relegationsränge ist komplett offen. Platz sechs nimmt
aktuell der Lehrter SV (19:17) vor dem SV Alfeld (17:19) und der HSG
Schaumburg-Nord (16:22) ein. Der frühere Bundesligist VfL Hameln (15:23)
ist als derzeitiger Neunter ebenfalls noch in der Verlosung.




Die Lage in den Verbandsligen Nordsee und Niedersachsen:
Ein wenig
kurios ist es schon: Aber zwei Mannschaften können in diesem Jahr die
Chance bekommen, die Oberliga komplett zu überspringen. Denn die Meister
der beiden Verbandsligen sichern sich das Teilnahmerecht an der
Regionalliga-Relegation und können sich dort mit den Siebt- und
Achtplatzierten aus den Oberligen messen.


Welches Team in der Verbandsliga Nordsee den
Titel gewinnt, ist noch längst nicht ersichtlich. An der Spitze herrscht
ein Vierkampf um die Meisterschaft. Das Tableau führt sechs Spieltage
vor Ultimo die HSG Grüppenbühren/Bookholzberg mit 29:11 Punkten an.
Dahinter bilden der TSV Bremervörde, der Wilhelmshavener HV II und die
HSG Hunte-Aue Löwen ein Verfolger-Trio. Alle Teams stehen bei 28:12
Zählern.


Anders ist die Lage in der Verbandsliga
Niedersachsen. Dort liegt der TuS GW Himmelsthür klar auf Titelkurs. Mit
36:4 Punkten führt die Mannschaft die Tabelle an. Die TG Münden hat als
erster Verfolger schon einen recht stattlichen Rückstand von sechs
Punkten.


Die Konstellation in der 3. Liga: Die
Regionalliga des HVNB soll jedoch nicht nur aus Aufsteigern gebildet
werden. Auch Drittliga-Absteiger aus dem HVNB-Gebiet werden der neuen
Spielklasse zugeteilt. Aus den vier Staffeln müssen laut der Statuten
des Deutschen Handballbundes die Teams die 3. Liga nach unten verlassen,
die am Saisonende jeweils auf den Plätzen 14 bis 16 stehen. Nach
derzeitigem Stand wären drei niedersächsische Vereine betroffen.


In der Nord-Ost-Staffel nimmt der TSV Burgdorf
II acht Spieltage vor Saisonschluss Rang 15 ein. Der Rückstand auf den
SV Anhalt Bernburg auf Platz 13 beträgt fünf Punkte. Längst nicht
besiegelt ist der Abstieg des VfL Fredenbeck und des MTV Großenheidorn
in der Nord-West-Staffel. Der VfL ist mit 11:33 Punkten zwar Vorletzter,
hat aber nur zwei Pluszähler weniger auf dem Konto als der MTV (13:29)
auf Rang 14. Großenheidorn ist zudem punktgleich mit der Ahlener SG.
Fredenbeck bleiben noch acht Spiele, um den Abstieg zu verhindern,
Großenheidorn hat noch eine Partie mehr zu absolvieren.


Das Rennen um die Regionalliga-Tickets bleibt
in den kommenden Wochen definitiv spannend. Wobei besonders die
Drittligisten es wohl vermeiden wollen, künftig einen Platz in der neuen
höchsten Spielklasse des HVNB einzunehmen.




Quelle: Achimer Kurier  –  Autor: Florian Cordes