Handballerinnen des TV Oyten bezwingen in der Pestalozzihalle Dortmunds Erstliga-Reserve


Dass die Bundesliga-Fußballer von Borussia
Dortmund am Samstagabend im Bremer Weserstadion zu Gast waren, hat sich
auch einen Tag später in der Oytener Pestalozzihalle gezeigt. Dort
empfingen die Drittliga-Handballerinnen des TV Oyten die zweite
Mannschaft der Borussia. Unterstützt wurden die Gäste von rund 30
BVB-Ultras – und das sehr lautstark. Beim Abpfiff war die Anhängerschaft
der Schwarz-Gelben jedoch sehr still, während die „Vampires“ auf dem
Spielfeld ausgiebig feierten. Dazu hatten die Oytener auch einen Grund:
In einem spannenden Spiel setzte sich der TVO mit 25:24 (13:14) durch
und feierte den dritten Sieg in dieser Saison.


Nicht nur die Spielerinnen des TV Oyten waren
nach den 60 Minuten erleichtert, sondern auch Trainer Thomas Cordes. Er
war stolz, dass sein Team in der besonderen Atmosphäre einen kühlen Kopf
behalten hatte. „Wir haben sportlich gut darauf reagiert. Wir waren
heute einfach mal dran zu gewinnen. Das hatte ich den Mädels bereits vor
dem Spiel gesagt“, meinte Cordes. „Insgesamt gibt es heute kaum Punkte,
die zu kritisieren sind.“ Eine Sache sei dann aber doch ausbaufähig
gewesen: Die Chancenverwertung, die phasenweise mangelhaft war.


TVO lässt viele Chancen liegen?

Dass die „Vampires“ viele gute
Tormöglichkeiten teils leichtfertig vergeben, zieht sich schon durch die
gesamte Saison. Und auch gegen Borussia Dortmund II hätte die
Verwertung der Chancen den Oytenerinnen zum Verhängnis werden können.
Besonders in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit – die ersten 30
Minuten verliefen durchweg ausgeglichen – versiebte die
Cordes-Crew gleich reihenweise freie Würfe. Die Folge: Die Gäste aus dem
Ruhrgebiet setzten sich auf vier Tore ab – 17:13.


Erst neun Minuten nach dem Tausch der Seiten
trafen die Gastgeberinnen wieder. Sarah Kennerth erzielte das 14:17.
Danach blieben die „Vampires“ dran und glichen zehn Minuten später durch
Anna-Lena Meyer aus – 20:20. Mit diesem Treffer ging es in eine
spannende Schlussphase. Rund zwei Minuten vor Ende verwandelte Oytens
Kreisläuferin Jasmin Johannesmann einen Siebenmeter und stellte auf
25:23. Die Erstliga-Reserve des BVB fand eine schnelle Antwort,
verkürzte auf 24:25 und öffnete dann die Deckung. Anna-Lena Meyer nutzte
den Platz und dribbelte sich bis zum Torkreis durch. Ihren freien Wurf
parierte Dortmunds starke Torhüterin Merle Muth glänzend. So gehörte der
letzte Angriff des Spiels den Gästen. Die „Vampires“ verteidigten
leidenschaftlich und verhinderten einen Abschluss der Gäste aus dem
Spiel heraus. Eine finale Chance bekamen die Borussia-Handballerinnen
aber noch. Nach dem Abpfiff führte Mathilde Rützel einen direkten
Neunmeter aus. Der Ball zischte über die Latte hinweg. Danach bildete
sich blitzschnell eine Oytener Jubeltraube und die BVB-Ultras schwiegen.


„Für die Mädels freut es mich sehr, dass sie
sich belohnt haben. Wir standen in dieser Saison nach Niederlagen schon
so oft da und haben gesagt, dass der Gegner nicht besser war. Oft haben
sich die Mädels aber durch Fehler selbst um den Sieg gebracht“, sagte
Thomas Cordes. Fehlerlos war der Auftritt auch gegen Dortmund nicht.
Dieses Mal reichte es aber, um die Saisonpunkte fünf uns sechs
einzutüten. „Beim gesamten Team war heute die Überzeugung groß, dass wir
das Spiel gewinnen. Die Mädels dürfen wirklich stolz auf sich sein.“




Quelle: Achimer Kurier – Autor: Florian Cordes