Der TV Oyten ist gegen SFN Vechta absolut chancenlos und muss eine verdiente Niederlage hinnehmen


Sofern sein Team alles abrufen würde, könne es
gegen SFN Vechta den zweiten Saisonsieg einfahren. Mit dieser
Einstellung war Thomas Cordes, Coach der Handballerinnen des TV Oyten,
in das Derby der 3. Liga Nordwest gegangen. Allerdings riefen seine
Spielerinnen am Sonntag in dem Heimspiel bei Weitem nicht alles ab. Die
„Vampires“ präsentierten ihren Heimfans die wohl schwächste Leistung der
bisherigen Saison und verloren auch in der Höhe verdient mit 22:34
(10:18).


Den Grundstein für den Auswärtssieg legten die
Vechtaerinnen in der ersten Halbzeit. Die Gäste stellten eine starke
6:0-Abwehr auf das Feld, gegen die die Gastgeberinnen zu keinem
Zeitpunkt ein probates Mittel fanden. Gleich zu Beginn der Partie
deutete sich an, dass es für den TVO böse enden könnte. Denn als die Uhr
der Pestalozzihalle eine Spielzeit von 6:19 Minuten zeigte, wurde sie
gestoppt: Thomas Cordes nahm eine frühe Auszeit. Der TV Oyten war zu
diesem Zeitpunkt mit 1:5 im Hintertreffen.


Thomas Cordes versucht alles

So richtig wachgerüttelt bekam der Trainer
seine Spielerinnen während der Besprechung nicht. Die „Vampires“ blieben
im Angriff schwach und fanden im gebundenen Spiel kaum eine Lücke in
der SFN-Abwehr. Vechta spulte sein Programm dagegen in der Offensive
konsequent runter und baute die Führung immer weiter aus. Während die
Gäste mit zufriedenen Gesichtern zur Pausenbesprechung in die Kabine
gingen, ließ sich die erste Halbzeit für den TV Oyten mit einem Wort
zusammenfassen – ernüchternd.


Nach dem Seitenwechsel lag SFN Vechta ziemlich
schnell erstmals mit zehn Toren in Führung. Svenja Ruhöfer traf zum
20:10 für die Gäste. In der Folge wechselte Thomas Cordes in jedem
Angriff eine siebte Feldspielerin ein. Es war das letzte taktische
Mittel, um die SFN-Deckung vor Probleme zu stellen. Doch auch diese
Handlung erwirkte nicht den erhofften Effekt. Oyten gelang es zu keinem
Zeitpunkt, nennenswert zu verkürzen, und kassierte zudem ein paar
Gegentreffer ins leere Tor. „Im Grunde ist die zweite Halbzeit vor sich
hingeplätschert“, meinte Cordes. „Wir haben alles versucht. Aber egal,
was wir probiert haben: Es hat nicht funktioniert.“


Am Ende müsse man erkennen, dass Vechta auf
jeder Position besser gespielt habe und somit die stärkere Mannschaft
gewesen sei. „Und mit so einer Leistung wie aus der ersten Halbzeit ist
dann auch nichts zu holen“, lautete das Urteil von Thomas Cordes. „Daher
ist es auch klar, dass wir jetzt erst einmal alle enttäuscht sind.“
Enttäuscht war der Coach der „Vampires“ auch deshalb, weil seine Sieben
in den vorigen Partien komplett anders aufgetreten ist und stets nahe
dran war am Punktgewinn. „Heute haben uns aber der Mut, in die tiefen
Räume zu gehen, und die Härte gefehlt“, nannte Cordes weitere Gründe
dafür, warum sein Team gegen Vechta absolut chancenlos war.


Anerkennende Worte vom Gegner

Simon Schreiner, Trainer der Gäste, hatte
schon damit gerechnet, dass seine Mannschaft die zwei Punkte aus der
Pestalozzihalle entführen könne. Allerdings hätte er nicht damit
gerechnet, dass die Oytenerinnen es seiner Sieben so einfach machen
würden. „Denn eigentlich kann es Oyten ja viel besser“, sagte er. Thomas
Cordes war über die anerkennenden Worte des Coaches nicht enttäuscht,
„aber kaufen können wir uns dafür eben auch nichts.“ Dass seine Sieben
wesentlich besseren Handball spielen kann, weiß aber auch Cordes. Ab
Montag wolle er mit seinen Spielerinnen hart daran arbeiten, damit sie
wieder besser auftreten. Gelingt es dem TVO jedoch nicht, wird das
Warten auf den zweiten Saisonsieg noch eine ganze Weile andauern.


Quelle: Achimer Kurier – Autor: Florian Cordes