Die Vorfreude ist groß
Wie das neue Trainerteam der Handballerinnen des TV Oyten die Mission 3. Liga angeht
Oyten. Die Rückkehr ging
schneller als gedacht. Nur ein Jahr haben die Handballerinnen des TV
Oyten nach dem Abstieg aus der 3. Liga in der Oberliga verbracht. Trotz
einiger Turbulenzen – Trainer Kai Freese musste vorzeitig gehen –
schlossen die „Vampires“ die vergangene Saison in der Nordsee-Staffel
auf Platz eins ab. Interimstrainerin Carolin Sunder führte den TVO am
Ende erfolgreich zur Meisterschaft. Sunder wird die Oytenerinnen auch in
der kommenden Saison in der 3. Liga coachen. Neben ihr wird künftig
Thomas Cordes auf der Bank sitzen. Für den 38-Jährigen ist es die erste
Trainerstation im Frauenbereich. Das Duo hat mit dem Team die
Vorbereitung auf die kommende Saison aufgenommen. So gehen Sunder und
Cordes die Mission 3. Liga an.
Wie sind die ersten Eindrücke von Thomas Cordes?
„Durchweg positiv“, lautet die Antwort von Thomas Cordes auf diese
Frage. Der 38-Jährige versprüht eine große Vorfreude auf die kommenden
Wochen und Monate. Nicht nur beim neuen Coach ist die Motivation hoch.
„Alle haben Bock und sind gierig auf die Vorbereitung. Die Spielerinnen
sind in einem vernünftigen Zustand und fit“, sagt Cordes. Der Trainer
freut sich, dass alles bislang reibungslos läuft. „Alles ist so, wie man
sich das als Trainer wünscht“, sieht Cordes die Grundlage gegeben für
eine gute Vorbereitung.
Wie läuft die Zusammenarbeit der beiden Trainer?
Carolin Sunder und Thomas Cordes kennen sich schon sehr lange. Die
neue Oytener Doppelspitze hat zusammen die B-Lizenz gemacht. „Dadurch,
dass wir uns so lange kennen, wissen wir, dass die Art, wie wir Handball
spielen wollen, in die gleiche Richtung geht“, sagt Sunder. Die
Zusammenarbeit des Trainerteams läuft daher bestens. Vor dem offiziellen
Trainingsauftakt haben die beiden die Köpfe zusammengesteckt, wie sie
die kommenden Wochen und Monate angehen wollen. „Der Austausch ist gut“,
sagt Cordes.
Wie kann der eine Coach von dem anderen profitieren?
Thomas Cordes betritt mit dem Frauenhandball Neuland. Mehrere Jahre
trainierte der 38-Jährige die männliche A-Jugend des TV Oyten und führte
sie zweimal in die Jugendhandball-Bundesliga. Danach war Cordes als
Landestrainer aktiv. Mit jungen Spielern zu arbeiten fällt ihm daher
nicht schwer. Carolin Sunder kennt sich dagegen im Frauenhandball
bestens aus. Neben der ersten Damen-Mannschaft engagiert sie sich bei
den „Vampires“ auch als Jugendtrainerin. „Ich kenne mich im
Frauenhandball gut aus und Cordi weiß, wie man junge Leute zum
Leistungshandball kriegt. Das ergänzt sich gut“, ist Sunder überzeugt
davon, dass die Zusammenarbeit passt.
Ähnlich sieht es Thomas Cordes. „Wir haben viele junge Spielerinnen.
Da muss man nicht alles neu erfinden“, betont der neue Coach des TVO. An
die neue Aufgabe gehe er jetzt nicht grundlegend anders ran als an
andere Sachen. Cordes weiß aber, dass er mit Carolin Sunder eine echte
Expertin in Sachen Frauenhandball an seiner Seite hat. „Das Netzwerk
wird durch Caro abgedeckt. Das ist Gold wert für mich. In ein paar
Wochen habe ich schon einiges an Erfahrung gesammelt“, sagt Cordes.
Wie sehen die nächsten Wochen bis zum ersten Ligaspiel aus?
Seit mehr als einer Woche befinden sich die Handballerinnen des TV
Oyten im Training. Bis die neue Saison beginnt, dauert es aber noch.
Erst am ersten September-Wochenende greifen die „Vampires“ in der 3.
Liga ins Geschehen ein. „Wir sind bewusst früh in die Vorbereitung
gestartet, um uns für die 3. Liga gut vorzubereiten“, erklärt Thomas
Cordes. Ansonsten habe die Vorbereitung einen ganz normalen Fahrplan mit
Training, Testspielen und Turnieren, ergänzt Cordes.
Was sagt das Trainerteam zum Spielplan?
Die Staffeln der 3. Liga hatte der Deutsche Handballbund (DHB)
bereits eingeteilt. Der TV Oyten gehört der Nordwest-Staffel an und
misst sich dort mit dem BV Garrel, Hannoverscher SC, TuS
Jöllenbeck, Borussia Dortmund II, HSG Blomberg-Lippe II, LIT TRIBE 1912,
PSV Recklinghausen, SFN Vechta, TV Aldekerk 07, TV
Hannover-Badenstedt und VfL Oldenburg II. Nun hat der Verband den
Spielplan veröffentlicht, und der hat es gleich in sich.
Die „Vampires“ treten am ersten September-Wochenende beim amtierenden
Meister der Nord-Staffel TV Hannover-Badenstedt an. Eine Woche später
kommt es im ersten Heimspiel zum Derby gegen den VfL Oldenburg II, der
die Nord-Staffel in der vergangenen Saison hinter Hannover-Badenstedt
als Zweiter abgeschlossen hat. „Ich finde den Spielplan ganz okay. Es
ist nichts dabei, was ich mir gar nicht gewünscht hätte“, sagt Carolin
Sunder. Dass mit dem TV Hannover-Badenstedt zum Auftakt ein echtes Brett
wartet, dem sind sich Sunder und Cordes bewusst. „Aber vielleicht ist
es besser, auf Badenstedt am ersten und nicht am siebten Spieltag zu
treffen. Wir nehmen es eh, wie es kommt“, geht Sunder ganz gelassen an
die Sache heran.
Quelle: Achimer Kurier – Autor: Maurice Reding