Eine schwache Offensive verhindert mehr
Es war größtenteils zum Haareraufen, was die
Drittliga-Handballerinnen des TV Oyten im Heimspiel gegen den BV Garrel
in der Offensive auf das Feld gebracht haben. Der Aufsteiger hatte so
ziemlich alles im Repertoire, was einen Erfolg verhindert: Fehlpässe,
Fehlwürfe und technische Unzulänglichkeiten schlichen sich immer wieder
ins Spiel der „Vampires“ ein. Die logische Folge war eine Niederlage.
Die Gäste aus Garrel, die ebenfalls kein handballerisches Feuerwerk in
der Oytener Pestalozzihalle abgebrannt haben, gewannen das Duell mit
27:22 (13:8).
Besonders unzufrieden war TVO-Trainer Thomas
Cordes mit seiner Offensive in der ersten Halbzeit sowie zu Beginn des
zweiten Durchgangs. Er sagte nach dem Abpfiff ganz offen, dass die
Begegnung während dieser Zeit ein ganz schlechtes Handballspiel gewesen
sei. „Dass wir hier nicht mit dem größten Selbstvertrauen ins Spiel
gehen, war klar“, sagte der Coach mit Blick darauf, dass seine Sieben in
dieser Saison noch keinen Punkt eingefahren hat. Dass seine Mannschaft
im Angriff dann jedoch dermaßen viele Fehler produziert, habe auch den
Coach gewundert. Gerade einmal acht Tore gelangen den „Vampires“ im
ersten Durchgang. Und auch nach dem Seitenwechsel taten sich die
Gastgeberinnen im Ballbesitz schwer.
Nach Wiederanpfiff trafen die Oytenerinnen in
den ersten sieben Minuten lediglich einmal. Daher war die
Garreler Führung zu diesem Zeitpunkt auch zweistellig – 19:9. Die
Niederlage schien bei diesem Spielstand besiegelt. Doch der TVO bäumte
sich noch einmal auf. Vorne steigerte sich die Cordes-Crew und stand in
der Deckung stabil. Daher betrug der Rückstand sieben Minuten vor dem
Abpfiff nur noch fünf Tore – Anna-Lena Meyer hatte für Oyten zum 19:24
getroffen. Zur Wende sollte es aber nicht mehr kommen, „weil die
Hypothek aus der ersten Halbzeit zu groß war. Das ist das Bittere an der
Geschichte“, sagte Thomas Cordes.
Hinzu kam noch, dass der BV Garrel während der
Oytener Aufholjagd zum richtigen Zeitpunkt wieder seine Tore machte und
den Gegner so auf Distanz hielt. So traf die frühere Oytenerin Emily
Winkler an ihrer alten Wirkungsstätte vier Minuten vor dem Schlusspfiff
per Gegenstoß zum 25:19 für den BVG und bremste die „Vampires“ aus. Drei
Minuten vor Ende traf Oytens Sarah Seidel zum 20:25, anschließend
trafen beide Teams noch zweimal. Und so ging ein Spiel zu Ende, welches
der TVO mit einer konzentrierten Offensivleistung eventuell nicht
verloren hätte. So sah es auch Thomas Cordes: „Durch unsere
Angriffsleistung ermöglichen wir Garrel den Sieg.“ Der große und
entscheidende Unterschied sei ganz einfach gewesen, dass die Gäste nicht
so viele Fehler gemacht hätten.
Thomas Cordes war einerseits froh, dass seine
Mannschaft sich in der Schlussphase noch einmal wehrte. Beim Trainer
überwog jedoch die Enttäuschung – das war ihm deutlich anzusehen. „Als
der Stecker gezogen war, haben wir in der letzten Viertelstunde so
gespielt, wie wir es eigentlich von Anfang an machen müssen. Aber in
Summe machen wir zu viele Fehler“, bedauerte Cordes, dass seine Sieben
viel zu spät in die Partie gefunden hatte. „Wir haben jetzt an zwei
Wochenenden Spielpause. Die wird uns vielleicht ganz guttun.“
Quelle: Achimer Kurier – Autor: Florian Cordes