Der TV Oyten verliert gegen Beckdorf und nach der Saison seinen Haupttorschützen


Ein Problem zieht sich bei den
Oberliga-Handballern des TV Oyten bereits durch die gesamte Saison: Das
Team des Trainerduos Marc Winter/Lars Müller-Dormann lässt zu viele gute
Chancen liegen. Im Heimspiel gegen den SV Beckdorf – für den TV Oyten
war es bereits das letzte der laufenden Saison – offenbarten die
„Vampires“ diese Schwäche erneut. Auch deshalb nahmen die Beckdorfer die
beiden Punkte mit nach Hause. Der TVO musste sich dem SVB, der sich als
Tabellenfünfter auf dem besten Weg in Richtung Regionalliga-Aufstieg
befindet, mit 34:38 (14:21) geschlagen geben.


Die beiden Trainer ärgerten sich nach
Spielende, dass ihre Mannschaft mit leeren Händen dastand. „Das mit der
Chancenverwertung ist bei uns ja nichts Neues. Beckdorf ist aber auch
besser in die Nahtstellen gegangen. Wir spielen dagegen zu viel quer vor
der Deckung. So kommst du in keine Überzahlsituationen“, sagte Winter.
Müller-Dormann kritisierte hingegen, dass der Ball dem Gegner zu oft in
die Hände geworfen worden sei. „Und dann rennen die uns tot“, meinte der
Coach. Unter anderem machte es der TVO seinen Gästen gegen Ende der
ersten Halbzeit zu einfach: Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase, in
der Oyten schon gute Chancen von den Außenpositionen liegen gelassen
hat, verloren die Gastgeber in der Offensive zu oft das Spielgerät.
Beckdorf nutzte dies und lief einige Gegenstöße. Aufgrund dieser
einfachen Tore lag die Sieben von Winter und Müller-Dormann sechs
Minuten vor der Pause mit 10:18 hinten. Beim Seitenwechsel waren es
sieben Treffer.


Die Entscheidung war jedoch noch nicht
gefallen. Oyten kam im Laufe der zweiten Halbzeit zurück und immer
weiter an den SVB heran. Sieben Minuten vor Ultimo traf Malte Emigholz
zum 28:31. Die Aufholjagd war auch deshalb aussichtsreich, weil die
„Vampires“ in der Offensive stets auf einen siebten Feldspieler setzten.
Die Hoffnung, das Spiel doch noch zu drehen, wurde von Beckdorf aber
doch wieder schnell erstickt. In der 56. Minute traf Lukas Fürste von
Linksaußen zum 35:30 für die Gäste. Zudem bekam Malte Emigholz eine
Zeitstrafe aufgebrummt, weil er Fürste beim Wurf gefoult haben soll. Der
Linkshänder musste zu Unrecht für zwei Minuten auf die Bank. Denn er
war Fürste nicht aktiv angegangen. Er stand lediglich am Torkreis, um
den Winkel für Fürste zu verkürzen.


Beckdorf nutzte die Überzahl und machte den
Deckel endgültig drauf. Müller-Dormann ärgerte sich, dass sein Team im
Laufe der zweiten Halbzeit wieder „in alte Muster verfallen ist“. Winter
meinte hingegen, dass auch die beiden Coaches sich etwas anzukreiden
hätten: „Wir hätten den siebten Feldspieler vielleicht schon früher
bringen sollen.“ Nach dem letzten Auftritt in eigener Halle warten auf
den TV Oyten jetzt noch vier Auswärtsspiele in der Saison 2023/2024.


ZUR SACHE


Leonard Fischer verlässt Oyten


Der TV Oyten muss  in der kommenden Saison
nicht nur auf Noah Dreyer verzichten, der demnächst ein Auslandssemester
in Südamerika aufnimmt, sondern auch auf Leonard Fischer. Trainer Marc
Winter bestätigte am Sonntag, dass der Rückraumspieler den TV Oyten
verlässt. „Wir wünschen ihm für die Zukunft viel Glück“, sagte Winter.
Fischer verriet dann auch, bei welchem Verein er seine Laufbahn
fortsetzt. Der Haupttorschütze des TVO wechselt zum TvdH Oldenburg,
aktueller Zweiter der Oberliga Nordsee und kommender Regionalligist.
„Ich freue mich auf die sportliche Herausforderung“, meinte Leonard
Fischer auf Nachfrage. Vorfreude herrscht nicht nur beim Spieler. Dieses
Gefühl empfindet auch sein künftiger Trainer Lukas Brötje. „Wir freuen
uns alle auf Leonard. Er hat sich gut entwickelt. Er hat eine tolle
Wurfqualität. Solch einen Spieler benötigen wir“, sagte Brötje im
Gespräch mit unserer Zeitung. Fischer soll beim TvdH Oldenburg den
Abgang von Joost Sanders kompensieren. Sanders wechselt zur kommenden
Saison zum TV Cloppenburg, der sich ebenfalls für die Regionalliga
qualifiziert hat.




Quelle: Achimer Kurier  –  Autor: Florian Cordes